Ruhrverband
Im Dienst des Wassers und der Menschen
Die Ruhr ist Lebensader und Namensgeberin für einen der größten Ballungsräume in Europa, das Ruhrgebiet. Rund 4,6 Millionen Menschen beziehen ihr Trink- und Brauchwasser aus der Ruhr und ihren Nebenflüssen. Die hohe Bevölkerungsdichte und die vielen Gewerbe- und Industriebetriebe sorgen dafür, dass der Wasserverbrauch je Flächeneinheit in der Region siebenmal höher liegt als im Bundesdurchschnitt.
Dafür zu sorgen, dass die Ruhr die Wasserversorgung einer ganzen Region sicherstellen kann, ist Aufgabe des Ruhrverbands. Er garantiert seit 1913 auf Grundlage des Ruhrverbandsgesetzes eine zukunftsgerechte wasserwirtschaftliche Infrastruktur an der Ruhr. Zu diesem Zweck betreibt der Ruhrverband im 4.478 Quadratkilometer großen Flusseinzugsgebiet rund 1.000 wasserwirtschaftliche Anlagen, darunter acht Talsperren, fünf Stauseen und über 60 Kläranlagen. Seine Unternehmensziele entwickelt der Ruhrverband im Dialog mit seinen Verbandsmitgliedern, also Städten, Gemeinden, Kreisen, Wasserwerken und gewerblichen Unternehmen. Das Besondere dabei: Als öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen mit genossenschaftlicher Organisationsstruktur betrachtet der Ruhrverband die Region immer als Ganzes. Denn Umweltschutz, Innovation und Nachhaltigkeit machen ja auch nicht an den städtischen Grenzen Halt.
Flussgebietsmanagement aus Tradition
Das Flussgebiet als Ganzes im Blick haben, kleinräumiges Kirchturmdenken überwinden, alle Nutznießenden der Ressource Wasser verursachergerecht an den Kosten beteiligen: Seit über 100 Jahren hat sich dieser Ansatz als Erfolgsmodell für die Bewirtschaftung der Ruhr erwiesen. Ihm ist es zu verdanken, dass uns heute jederzeit Wasser in ausreichender Menge und guter Qualität zur Verfügung steht. Der Ruhrverband als selbstverwaltete Körperschaft des öffentlichen Rechts ist eine zeitgemäße, funktionsfähige Einrichtung, die dem Klimawandel und allen anderen Herausforderungen gewachsen ist, denen sich die Wasserwirtschaft in Zukunft gegenübersieht.
Ein eindrucksvoller Beleg dafür ist die Energieneutralität, die der Ruhrverband im Jahr 2023 – ein Jahr früher als in der Unternehmensstrategie vorgesehen – als erstes großes Wasserwirtschaftsunternehmen in Deutschland erreicht hat. Das bedeutet, dass in der Jahresbilanz mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als im selben Zeitraum verbraucht wurde. Im nächsten Schritt soll durch den weiteren Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten sogar eine Autarkie an jedem einzelnen Tag des Jahres erreicht werden, sodass gar kein Strom mehr zugekauft werden muss.
Daten & Fakten (Stand 31. Dezember 2023)
Einzugsgebiet: 4.478 km² |
Länge der Ruhr: 219 km |
Gesamtlänge der Fließgewässer im Einzugsgebiet: rd. 7.000 km |
5 Stauseen mit einem Stauinhalt von 19,1 Mio. m³ |
8 Talsperren mit einem Stauinhalt von 462,9 Mio. m³ |
66 Kläranlagen |
559 Niederschlagswasserbehandlungsanlagen |
17 Wasserkraftwerke |
122 Pumpwerke |
6 Kanalnetze |
4 Gewässerunterhaltungen |